Medal of Honor - vorschau
Autor: -=©P=-Мα†˛є
Datum: 21.05.10 21:23 Uhr

 

 Medal of Honor - vorschau

 

Daniel Matschiewsky war bei Electronic Arts und hat sich Medal of Honor zeigen lassen. Der neue Ego-Shooter sagt Modern Warfare den Kampf an – und könnte ihn gewinnen.

 

Es war keine lange Präsentation. Im Grunde wurde uns sogar nur ein Ausschnitt einer Mission gezeigt. Doch der hatte es in sich. Nun, dass ein Publisher auf Presse-Events lediglich die Sahnehäubchen zeigt und versucht, sein Produkt möglichst eindrucksvoll zu verkaufen, ist klar. Insofern bleibt also abzuwarten, ob das kommende Medal of Honor auch im Rest des Spiels das hält, was die Demonstration verspricht: Dem großen Konkurrenten Modern Warfare nicht nur den Kampf anzusagen, sondern ihn in Grund und Boden zu ballern. Zu wünschen wäre es, denn die taumelnde Medal of Honor-Serie hätte ein Comeback verdient.

 

  


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Die Inszenierung

  

Medal of Honor bietet zwei sich in der Kampagne laufend abwechselnde Missionstypen: die »Skalpell« genannten Infiltrations- und Sabotageaufträge der US-Elitetruppe Tier 1 (s. Preview-Artikel) sowie »Vorschlaghammer«, actionorientierte Ballereinsätze der Army Rangers. Eine davon hat uns Electronic Arts gezeigt.

 

Die Demo-Mission schickt einen vierköpfigen Trupp Rangers in ein afghanisches Wüstenkaff, um von den Taliban verschleppte Kameraden aufzuspüren. Ähnlich wie in Modern Warfare wird der Spieler meist von KI-gesteuerten Kollegen begleitet. Die sind nicht nur aufwändig animiert, sondern geben auch laufend sehr gut vertonte (bislang nur englische) Kommentare von sich.



 

Die Liebe zum Detail, die die Entwickler dabei an den Tag legen, ist vorbildlich: In einem der Dialoge etwa sieht man zum Beispiel deutlich, wie der bärbeißige Tech-Sergeant Ybarra Kaugummi kaut. Und als die Burschen durch aufgewirbelten Sand robben, husten sie sogar. Die streng lineare, aber durch die enorme Weitsicht optisch sehr eindrucksvolle Umgebung steht dieser Detailfülle in nichts nach. Lausig errichtete Lehmhütten schmiegen sich in organisch wirkenden Canyons an raue Felswände, überall liegt Müll, und der Wind bläst loses Zeitungspapier durch die Gassen des scheinbar leblosen Kaffs. Es ist still, zu still. Mit den Waffen im Anschlag bewegen sich die Rangers vorwärts.

  

Die Action
Logisch, dass es nicht lange so ruhig bleibt, schließlich ist Medal of Honor ein waschechter Ego-Shooter. Als die Rangers die Tür der ersten Hütte aufbrechen, überraschen sie eine kleine Gruppe schwer bewaffneter Extremisten.
 
Die eröffnen sofort das Feuer, und wir müssen uns die Ohren zuhalten, denn die Sound-Mischung ist brachial. Kugeln pfeifen, schlagen wuchtig in Fels, Mauer und Fleisch ein, Soldaten brüllen (englische oder arabische) Befehle. Plötzlich haben die Rangers das ganze Dorf gegen sich. Fenster werden aufgestoßen und als Schießscharten missbraucht, Granaten explodieren, kurz: Die Hölle bricht los. Dass Medal of Honor dabei enorm intensiv wirkt, liegt mitunter auch an der zerstörbaren Umgebung. Holzzäune zersplittern, und selbst Steinmauern bröckeln unter Beschuss nach und nach auseinander. In der Liga eines Battlefield: Bad Company 2 spielt die Zerstörungsorgie zwar nicht – so bleiben zum Beispiel Häuser auch bei heftigen Detonationen stehen –, die eher statischen Levels von Modern Warfare 2 hängt Medal of Honor aber locker ab
 
Das Spektakel 
 
Die Rangers kämpfen sich nach und nach durch das Dorf, werden dann aber von einem MG-Nest festgenagelt und in die Deckung flacher Sandhügel gezwungen. Hier kommen sie ohne Verluste nicht weiter, und der feindliche Schütze ist hinter seinem Sandsackwall zu gut geschützt. Was also tun?
 
Ybarra hat die sprichwörtlich zündende Idee: »Wir brauchen Luftunterstützung. Lasst uns den Drecksack in die Hölle bomben!« Der Tech-Sergeant greift zum Funkgerät, bellt einige Befehle -- und zieht den Kopf ein. Nur wenige Augenblicke später zischt ein Kampf-Jet heran: »Target locked!«, dröhnt es aus den Kopfhörern der Soldaten. Die abgefeuerte Rakete trifft ihr Ziel, eine gigantische Explosion später ist von dem MG-Nest nur noch ein qualmendes Häufchen Schutt übrig.

Ende der Präsentation, und wir sind beeindruckt; Medal of Honor setzt sich nahezu perfekt in Szene. Die Skriptsequenzen sind spektakulär und aufwändig produziert, technisch macht das Spiel schon jetzt einen hervorragenden Eindruck. Abermals möchten wir aber darauf hinweisen, dass sich diese Impressionen nur auf einen sehr kleinen Teil des Spiels beziehen. Wenn sich der Rest des Shooters aber ebenso fantastisch präsentiert, wie es diese Mission getan hat, können wir uns im Oktober auf einen todsicheren Action-Hit gefasst .
 
Fazit:
Daniel Matschijewsky: Medal of Honor hat das Zeug, Modern Warfare in seine Schranken zu weisen. In Sachen Technik und Inszenierung spielt der EA-Shooter bereits in einer Liga mit Infinity Wards spektakulärer Edel-Ballerei. Nun muss sich zeigen, ob das Spiel diesem hohen Anspruch auch im Rest der Kampagne (und des Mehrspieler-Teils) gerecht wird. Dass Medal of Honor eine bessere Geschichte zu erzählen vermag, dürfte indes schon jetzt sicher sein. Schließlich war die Handlung in Modern Warfare 2, nunja... wirr.
quelle: Gamestardotde
 
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